Erlös von Schülerinnenfirma kommt „Wünschewagen Nordhessen“ zugute
Schülerinnen der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal unterstützen den „Wünschewagen Nordhessen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Kassel und spenden 750 Euro, damit Menschen, die bald sterben werden, ein besonderer Wunsch erfüllt werden kann. Diesen Betrag hat ihre Schülerinnenfirma „fill-up candles“ im vergangenen Schuljahr erwirtschaftet.
Die Geschäftsidee ist einfach: Aus Wachsresten gießen die Schülerinnen, die jetzt die Jahrgangsstufe 11 besuchen, neue Kerzen in gebrauchte Gläser, die auf Wunsch mit Farben, Düften und Glitzer personalisiert werden. Sind die „fill-up candles“ abgebrannt, können sie wieder befüllt werden.
Die Schülerinnenfirma ist ein Projekt der Berufsorientierung. Vorstandssprecherin Marisa Kurz sagt, dass sie als Team zusammengewachsen und verantwortungsbewusster geworden seien: „Wir haben gelernt, uns weiterzuentwickeln und Lösungen zu finden, anstatt uns entmutigen zu lassen.“
Gedanken, die gut zum ASB-Projekt „Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen" passen, findet die Koordinatorin vom „Wünschewagen Nordhessen“, Larissa Groffmann. Sie ist beeindruckt von der Entscheidung der Mädchen, den Erlös ihrer Firma für letzte Herzenswünsche zu spenden: „Ihr seid noch so jung, umso wertvoller ist es, dass ihr daran denkt, das zu unterstützen.“
Den Baunataler Schülerinnen gefällt die Idee, „dass es Menschen gibt, die anderen helfen, indem sie ihnen letzte Wünsche erfüllen.“ Bei ihrem Besuch der ASB-Rettungswache Kassel-Mitte, wo das Fahrzeug stationiert ist, erfuhren sie mehr über die Arbeit des Wünschewagen-Teams – zum Beispiel, dass es dieses Angebot in Kassel seit August 2019 gibt und sich die Wunscherfüller ehrenamtlich engagieren.
Larissa Groffmann erklärte ihnen auch, dass mit ihrer Spende von 750 Euro eine größere Wunschfahrt finanziert werden kann: „700 Euro kostet eine Fahrt im Durchschnitt. Jede wird durch Spenden möglich gemacht. Seit dem Start in 2019 haben wir bereits mehr als fünfzig Wunschfahrten realisieren können.“
Ziel sei es, den Fahrgästen und ihren Angehörigen einen unvergesslichen Tag zu bereiten: „Einen Tag, an dem nicht die Krankheit im Vordergrund stehen soll“, sagt Larissa Groffmann, die von einer 100-Jährigen erzählt, die noch einmal die Füße in ‚ihre‘ Ostsee tauchen wollte, oder von einem Herren, der noch nie am Meer war und einmal die Wellen und den Wind der Nordsee spüren wollte.
Hintergrund: Bundesweites Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes
„Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ ist ein bundesweites und rein ehrenamtlich getragenes Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), das durch Spenden finanziert wird. Das Angebot richtet sich an schwerstkranke Menschen, ob Kinder oder Erwachsene, und ihre Angehörigen. Die Wunschfahrten sind für die Passagiere und eine Begleitperson kostenfrei. 23 Wünschewagen sind in Deutschland unterwegs. Der „Wünschewagen Nordhessen“ erfüllt seit August 2019 letzte Herzenswünsche. Der ASBRegionalverband Kassel-Nordhessen nimmt die Wunschanfragen an und koordiniert die Planung und Organisation der Wunschfahrten für den gesamten Regierungsbezirk Kassel.
Kontakt:
Projektkoordinatorin Larissa Groffmann,
Telefon 0561 58529227
E-Mail:
Weitere Informationen unter www.wuenschewagen.de/nordhessen
Bildunterschrift:
Waren zur Spendenübergabe gekommen (von links): Lina Ohlwein, Alisa Wickenträger, Alexandra Wischmeier, Marisa Kurz, Ann-Kathleen Heerdt, Jana Afeld und Luisa Seifried mit Wünschewagen-Koordinatorin Larissa Groffmann.
Foto: ASB Regionalverband Kassel-Nordhessen